TV Braubach turnt Landesliga A
Als einzige Mannschaft ging der TV Braubach in der Besetzung: Sina Klein, Caroline Ossenhofer, Julia Wambach, Alina Lemler, Laura Pichel, Maike Wilhelm, Juliane Eich und Marie Kröter in der Landesliga A an den Start, die am 11. Oktober in Niederwörresbach ausgetragen wurde.
Nachdem der Traditoionsverein von der Lahn im Jahr 2010 bereits in einer Wettkampfgemeinschaft mit den Turnerinnen von der KTV Nahetal-Niederwörresbach in der Regionalliga Mitte angetreten war, hatte er seine Ligaambitionen eigentlich nie aufgegeben. "Wir hatten 2010 auf Rang 3 die Regionalliga Mitte abgeschlossen und hätten im Folgejahr erneut in der Liga turnen können," erklärt Anja Seegler, die Trainerin der Braubacher. "Da wir von Braubach bis Niederwörresbach eine Anfahrtzeit von anderthalb Stunden haben und zweimal wöchentlich in den Hunsrück zum abendlichen Mannschaftstraining gefahren sind, bekamen zwei der Mädchen Probleme in der Oberstufe. Daher sind wir damals aus dem Team ausgestiegen."
Im Turnforum in Koblenz wurde weiterhin intensiv gearbeitet. "Wir trainieren zweimal in der Woche mit dem TV Braubach und sind in der Fördertrainingsgruppe des Turnverbandes Mittelrhein. Das macht zusätzlich sechs Stunden," beschreibt Sina Klein, die Mannschaftssprecherin von Braubach, die Trainingssituation. "Da die lange Fahrtzeit wegfällt, war das mit der Schule kein Problem." Im Jahr 2011 und 2012 startete der TV Braubach beim Bundespokal der Mannschaften und wurde zweiter sowie vierter. 2013 stand für drei der Leistungsträgerinnen der Mannschaft zunächst das Abitur an, im Sommer verabschiedete Klein sich für sechs Monate für einen Au Pair Aufenthalt in Australien. Daher verzichteten die Marksburgstädter 2013 auf einen Start beim Bundespokal. "Da die Mädchen in den letzten Jahren in den Einzelwettkämpfen in der Kür modifiziert 2 auf einem guten Niveau geturnt haben, hatten wir den Gedanken an eine Teilnahme an der Regionalliga nie wirklich aus dem Kopf," berichtet Seegler. "Sowohl beim Deutschland Cup als auch bei den deutschen Meisterschaften im deutschen Mehrkampf konnten Sina Klein, Julia Wambach und Juliane Eich einige Medaillen erringen." Als die Studienplatzfrage bei Wambach und Seegler geklärt war, Klein von ihrem Auslandsjahr zurück war und die Neueinsteiger in der Oberstufe in der Schule gut zurecht kamen, baten die Turnerinnen von Braubach ihre Trainerin den Sprung in die Regionalliga zu versuchen. "Mit Sina Klein, Elaine Seegler, Alina Lemler und mir haben wir vier Turnerinnen im Team, die bereits Ligaerfahrung haben, " beschreibt Julia Wambach die Situation. "Laura Pichel stand bei beiden Bundespokalen im Team, Juliane Eich war bei den deutschen Mehrkampfmeisterschaften 2012 dritte und in diesem Jahr sogar zweite und auf bundesoffenen Wettkämpfen zum Beispiel in Falkensee, Hochdahl oder Dillingen waren Maike Wilhelm und Caroline Ossenhofer unter den Top Ten zu finden. Unser Kücken, Marie Kröter, ist zudem ein echter Bodenspezialist."
Da in der Landesliga nur acht Turnerinnen an den Start gehen können, verzichtete die Braubacher Trainerin in ihrer Mannschaft am 11. Oktober in der Landesliga A in Niederwörresbach auf ihre Tochter Elaine Seegler. "Elaine studiert Biologie in Mainz. Sie steht dem Team weiterhin am Schwebebalken zur Verfügung, doch an den anderen drei Geräten trainiert sie gar nicht mehr," erklärt Seegler. "Ich wollte unsere jüngste, Marie Kröter, die zur Zeit im Team nur am Boden eingeplant ist, turnen lassen, deshalb habe ich Elaine nicht gemeldet." Der TV Braubach trat ohne Konkurrenz an. "Ich teste heute ein paar Elemente aus, außerdem kommen eher die Reserveturnerinnen zum Einsatz, damit ich sehen kann, wie sie vom Kampfgericht bewertet werden und mit dem Druck umgehen können. Die Punktzahl ist nicht von Bedeutung." Am Sprungtisch (57,05 Punkte) und beim Bodenturnen (54,50 Punkte) lief es für die Braubacher rund. Vor allem Klein und Wambach überzeugten. Schwach war der Stufenbarren mit 49,60 Punkten und der Schwebebalken mit 48,80 Punkten. "In der Regionalliga turnen wir nach Code de Pointage, hier hatten wir noch KM2, da werden wir noch einige Punkte verlieren," resümierte Seegler. "Beim Schwebebalken sind die Ausgangswerte schon ganz ordentlich, allerdings fehlt eindeutig die Standsicherheit. Wir haben uns zu viele Stürze geleistet. Am Stufenbarren liegt das Problem in den Ausgangswerten. Daran werden wir in den verbleibenden zwei Monaten hart arbeiten müssen." Mit 209,950 Punkten ist Klein eher unzufrieden. "Vor allem am Schwebebalken hatten wir uns mehr ausgerechnet. Im Code de Pointage sind die Ausgangswerte niedriger als heute, weil es andere Elementgruppenanforderungen gibt. Wenn wir eine Chance haben wollen, müssen wir vor allem über die Sauberkeit und Technik punkten und da hatten wir heute große Mängel."
Für das Team vom TV Braubach gibt es in der Zeit bis zum 14. Dezember noch einiges zu tun. Da findet in Bergisch Gladbach der Aufstiegswettkampf zur Regionalliga statt. "Wir wissen, dass das nicht leicht werden wird. Die Mädchen und ich sind aber sehr motiviert. Wir wollen sehen ob wir den Sprung in die Liga noch mal schaffen können und werden sehr hart dafür arbeiten," stellt Seegler abschließend fest.