Ski-Freizeit in Wolkenstein im Grödner Tal (Südtirol)
von: Ulrich Huber und Dörte Dengler aus Irrel

Nach einigen Jahren Ski-Abstinenz haben wir uns dieses Jahr dazu entschieden, wieder einmal Ski zu fahren. Ein Flyer des TVM für eine Woche Ski-Freizeit im Grödner Tal, der mit anderer Post den Weg in unseren Briefkasten fand, hat uns dazu motiviert.

Da unsere Ski-Erfahrungen bis dahin insgesamt nicht besonders umfangreich waren, meldeten wir uns als Anfänger an. Nach problemloser Anreise kamen wir im Hotel des Alpes in Wolkenstein an und wurden auch gleich herzlich und fürsorglich von der Reisegruppe des TVM unter Leitung von Helga und Günter Wiegel empfangen. Schnell merkten wir jedoch, dass es sich bei den anderen Mitgliedern der Gruppe größtenteils um sehr erfahrene Skifahrer handelte. Umso mehr hatten wir als Neulinge und Anfänger in der Gruppe ein „bisschen“ Bammel vor der ersten Abfahrt. Durch die erfahrene und verständnisvolle Betreuung der beiden Gruppenleiter Helga und Günter fanden wir allerdings schnell zu unserer Form zurück. Auf den an unseren Kenntnisstand und Fähigkeiten angepassten Touren konnten wir im Verlauf der Woche auf wunderschönen Pisten und bei besten Wetterverhältnissen unsere Fitness auf Skiern ausbauen. Wir genossen herrliche Aussichten auf die Dolomiten-Kulisse zu Füßen des Langkofels (3181 m), des Plattkofels und der Sellagruppe. Gastfreundliche und gemütliche Hütten luden uns immer wieder zu kulinarischen Genüssen ein, um aufs Neue Kraft zu tanken für die Weiterfahrt.
Der planmäßige Ruhetag zur Wochen-Halbzeit gab uns Gelegenheit, unsere Druckstellen an den Füssen etwas zu schonen und uns den hübschen Ort St. Ulrich (Heimatdorf von Luis Trenker) mit seinen vielen Kunsthandwerks-Geschäften mit Holzschnitzereien anzuschauen. Ebenfalls in beeindruckender Erinnerung bleibt uns der Besuch der Aussichtsterrasse auf dem Mont Seuc (2005 m) mit Blick auf die Seiser-Alm.
Die zweite Wochenhälfte nach dem Ruhetag war für uns spürbar entspannter, forderte uns jedoch noch einmal heraus, an unsere Grenzen zu gehen, mit dem Ziel, an das Niveau der Gruppe aufzuschließen. Auch wenn uns dies nicht ganz gelang, so fühlten wir uns trotzdem in der Gruppe gut aufgehoben. Stets rücksichtsvoll und kollegial empfanden wir das Miteinander. In solcher Atmosphäre möchten wir – so Gott will – dem Skisport noch eine Weile treu bleiben.
 

Ski-Ausfahrt des TVM ins Grödner Tal (18.01.-25.01.2020)
von: Stefan Leicher
 
Anlässlich des 70. Geburtstages meines langjährigen Freundes Klaus hatte mich dieser überredet, an der Ski-Woche des TVM in Wolkenstein teilzunehmen. Nach längerer Bedenkzeit habe ich mich dann doch noch Anfang Dezember angemeldet und muss sagen, ich habe es nicht bereut. Nach Eigenanreise in Fahrgemeinschaft, da ich am Bodensee wohne, haben mich Klaus und Horst in der Nähe von Memmingen aufgegabelt und wir sind bei trübem Wetter mit leichtem Schneefall am Fernpaß im Hotel des Alpes in Wolkenstein angekommen. Noch vor dem Einchecken fand an der Bar das erste „Hallo“ statt, wobei sich die Runde durch Neuankömmlinge stetig vergrößerte. Viele der Ankommenden nehmen schon seit Jahren an der Ski-Ausfahrt teil und entsprechend herzlich war bei jedem die Begrüßung. Für mich war es nicht einfach, mir alle die auf mich eingeprasselten Namen zu merken, aber schon jetzt war absehbar, dass es sich um eine eingeschworene dufte Truppe handelt, in der die Neulinge, neben mir noch ein Ehepaar, herzlich willkommen geheißen wurden.
Welch ein Wetterkontrast am nächsten Tag. Blauer wolkenloser Himmel mit Sonne pur, traumhafte Schneeverhältnisse, und es sollte die ganze Woche so bleiben. Keiner der Dauerteilnehmer konnte sich am Ende an einen Aufenthalt mit solch optimalen Bedingungen erinnern. Entsprechend gutgelaunt ging es dann auch täglich auf die Piste. Das Skigebiet ist gigantisch und für mich als Neuling ging der Überblick hin und wieder verloren. Da die „Ortskundigen“ sich gleich die Hänge hinab stürzten und voraus fuhren, bin ich einfach hinterher und musste abends dann oft mühsam anhand der Pistenkarte rekonstruieren, wo wir so am Tag rumgeturnt waren. Dank der umsichtigen Führung, regelmäßigen Stops, besonders an Pistenverzweigungen, bestand auch keine Veranlassung sich tiefergehende Ortskenntnisse anzueignen. Dies rächte sich am letzten Tag, als ich nach einem Fotostop plötzlich alleine dastand und dann eine falsche Abzweigung nahm. Aber dank moderner Kommunikationstechnik war ein Wiedertreffen kein Problem.
Täglich ging es nach dem „Treffen an der Mülltonne“ kurz vor 9:00 Uhr mit dem Bus (Karte ist im Hotelpreis enthalten) zu den Seilbahnen. Am ersten Tag haben wir uns im Skigebiet um Wolkenstein aufgehalten am Fuße des imposanten Langkofels. Ich war seit ca. acht Jahren nicht mehr auf Skiern gestanden und hatte mit über 70 Jahren etwas Bedenken, beides Gründe für meine zögerliche Anmeldung. Auch fiel ich mit meinen schon in die Jahre gekommenen langen und schmalen Latten und meinem „eleganten“ Parallelstil aus vergangenen Zeiten unter all den Carvern auf. Unsere Betreuer Helga und Günter ließen uns Neulinge kurz vorfahren und es bildeten sich dann zwei Gruppen, die gemächlichen oder nicht so erfahrenen und die sportlicheren „Könner“. Helga und Günter wechselten zwischen den Gruppen und nahmen sich immer mal wieder den einen oder anderen zur Seite, um Tipps zu geben oder zum Nachfahren aufzufordern. Der Mittwoch war freier Tag, was aber einige nicht davon abhielt, trotzdem die Ski anzuschnallen und so fand sich eine Gruppe zusammen, die sich zur Seiser Alm aufmachte. Auf diesem Hochplateau mit überwiegend familienfreundlichen Pisten verbrachten wir unseren „Erholungstag“. An zwei Tagen ging es für die „Könner“ über das Grödner Joch ins Skigeiet von Corvara und Alta Badia. Einige wechselten gelegentlich die Gruppe, um zum Beispiel dem gefürchteten „Schweinehang“ zu entgehen, oder in der etwas gemütlicheren Abteilung, um die sich nach einigen Tagen allmählich bemerkbar machenden „alten Knochen“ etwas zu schonen.
Generell wurden ausreichend Pausen gemacht, mittags immer ca. eine Stunde und am Nachmittag Einkehr in einer der heimeligen Hütten, die den meisten schon bekannt waren und wo die Gruppe oft als langjährige Gäste mit entsprechend freudigem Hallo begrüßt wurden. Die Woche ging ohne schwerwiegendere „Unfälle“ vorbei, was nach Erzählungen nicht immer so gewesen war. Wie im Flug verging die Zeit und es war täglich überwältigend, unter solch optimalen Bedingungen in dem traumhaften Panorama der Dolomiten Ski zu fahren
Das Hotel des Alpes fiel durch seine zentrale Lage und gutes Essen auf. Im Rahmen der Halbpension wurden jeden Tag zum Abendessen immer eine Suppe und ein Salatbuffet angeboten. Dazu gab es eine Auswahl aus mehreren Vorspeisen und Hauptgängen. Zum Abschluss wartete dann ein Angebot verschiedener Desserts auf die noch immer nicht Gesättigten. Das Personal war freundlich und versuchte einem jedes Anliegen zu erfüllen. So war es nicht verwunderlich, dass wir oft nach der Rückkehr von der Piste noch im Foyer hängen blieben und dann manchmal die Zeit bis zum Abendessen knapp wurde.
Ich möchte mich nochmals bei allen Teilnehmern für die herzliche Aufnahme bedanken und insbesonders herzlich bei Helga und Günter für die hervorragende Organisation und kompetente Begleitung während unvergleichlicher Skitage. Diese Woche hat mich wieder für den Skisport begeistert und ich werde mich wohl mit einem weinenden Auge für zukünftige Unternehmungen von meinen langen Latten trennen.