Zum jährlichen Arbeitskreis Frauen des Turnverbandes Mittelrhein trafen sich 14 Frauenvertreterinnen und Mitarbeiterinnen aus den acht Turngauen des Turnverbandes in der Turnschule in Koblenz.

Als Referentin war auch die Gleichstellungsbeauftragte des Rhein-Lahn-Kreises, Alice Berweiler-Kaufmann, eingeladen.

Was sind die Aufgaben der Gleichstellungsbeauftragten beim Kreis oder auch in der Verbandsgemeinde? Bevor diese Frage beantwortet wurde, gab es einen Exkurs zur Entwicklung der Frauenrechte.

• 1918 Wahlrecht für Frauen in Deutschland und das Recht gewählt zu werden
• 1953 Der „Gehorsamsparagraf“ entfällt.
• 1958 Gleichberechtigungsgesetz
• 1968/69 An den Universitäten entstehen Frauengruppen
• 1977 Reform des Ehe- und Familiengesetzes (U.a. Frauen können alleine über eine außerhäusliche Beschäftigung entscheiden)
• 1980 Gleichbehandlung und Bezahlung am Arbeitsplatz wird als Rechtsanspruch festgeschrieben
• 1980 Einführung des Erziehungsgeldes und des Erziehungsurlaubes
• 1994 Ergänzung des Art. 3GG2 Der Staat fördert die Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung der bestehenden Nachteile hin.
• 2002 Das neue Gewaltschutzgesetz tritt in Kraft „Wer schlägt muss gehen“.

Zu jedem neuen Gesetz oder zu jeder Einführung wurde intensiv und informativ diskutiert. Oft konnten wir uns nicht vorstellen, dass es für viele selbstverständliche Rechte für Frauen besondere Bestimmungen geben muss oder musste.

Heftig und lange wurde das neue Gewaltschutzgesetz diskutiert. Das Thema Frauenhaus und Gewalt gegen Frauen ist immer wieder sehr emotional belegt.

Nach diesem „Rückblick“ zu den Aufgaben der Gleichstellungsbeauftragten.

• Gleichstellung von Frau und Mann fördern
• Netzwerke aufbauen
• Maßnahmen zu Verbesserung Frau und Beruf
• Maßnahmen zur Veränderung von Berufswahlverhalten bei Mädchen und Jungen (Girls-Day)
• Veranstaltungen zum Themengebiet „Nein zur Gewalt gegen Frauen“
• Möglichkeiten zum Engagement“ Jede Runde zählt“
• Organisiert z. B. Frauenstudienfahrten, Veranstaltungen zum Weltfrauentag

Ein großes Aufgabengebiet mit viel Verantwortung.

„Frau und Beruf“ war noch mal ein besonderer Punkt bei den Ausführungen  der Gleichstellungsbeauftragten.

Erwerbstätigkeit ist für viele Frauen selbstverständlich.

In Deutschland sind 60%der Frauen erwerbstätig, davon 40% teilzeitbeschäftigt.

Bei gleicher Arbeit verdienen Frauen ca. ¼ weniger wie Männer.

Frauen sind häufig unterhalb ihres Ausbildungsniveaus beschäftigt.

Frauen leisten den größten Teil der unbezahlten Arbeit.

Das Resümee:

Bei der rechtlichen, wirtschaftlichen und politischen Gleichstellung von Mann und Frau wurde viel erreicht. Bis zur Durchsetzung der tatsächlichen gesamtgesellschaftlichen Gleichstellung ist die Arbeit der Gleichstellungsbeauftragten weiter ein notwendiger und wichtiger Beitrag.

Dem konnten alle Frauen des Arbeitskreises zustimmen.

Nach der Mittagspause folgten Berichte der Frauenvertreterinnen aus den Turngauen und der Vizepräsidentin Frauen des TVM.

Der Verbandsturntag am 21.04.2012 in Ransbach-Baumbach wurde ausführlich besprochen.

Happy Gymnastics war ein schöner Abschluss des Arbeitskreises Frauen des Turnverbandes Mittelrhein.

von: Anneli Fix, Vizepräsidentin Frauen TVM