TVM Wanderfreizeit in Südtirol vom 30. Juni - 07. Juli 2013
Ha, es ist wieder soweit. Viele " Stammwanderer " freuen sich auf die kommende Wanderwoche in Südtirol. Die Reiseleitung haben wieder Günter und Helga Wiegel übernommen. Anscheinend waren wir im letzten Jahr - als Wiegels die Gruppe übernommen hatten - wenig stressige Mitstreiter. Bitte weiter so.
Am Sonntagmorgen um 7.00 Uhr geht's los. Die Ersten warten schon frühzeitig vor der Geschäftsstelle des TVM auf den Reisebus. Die Begrüßung ist herzlich, wir kennen uns ja schließlich seit Jahren. Ach, einige Neue sind auch dabei.... schön, dass wir so viele sind.
32 Wanderlustige belagern den großen, komfortablen Bus, Gott sei Dank keine „Gurke“. Die doch recht lange Fahrt ist dank mehrerer Pausen entspannt. Den Fahrer kennen wir schon, der ist o.k. Fahren kann er und freundlich ist er auch.
Spät nachmittags sind wir am Ziel. Das **** Hotel Seeber bzw. die Familie Seeber erwartet uns schon und die Begrüßung ist wie immer herzlich. Zimmerbezug, dösen , duschen, Abendessen. Danach wird erst mal das nähere Umfeld erkundet. Ach ja, hier ist es einfach schööön!!! Noch ein kleiner Trunk zur Nacht an der Hotelbar und ab ins Bett. Morgen früh geht's schließlich zur ersten Bergbesteigung, und unser Hotel liegt auf gewöhnungsbedürftigen 1.300 m Höhe.
Montags geht's nach einem reichhaltigen Frühstück um 9.30 Uhr gestärkt und in voller Wanderkluft los. Zur Eingewöhnung ist eine Wanderung um den Ratschingser Hausberg geplant. Alle haben Stöcke dabei, nur Helmut und Dorothee nicht. Hm.... Könnt ihr denn so gehen?? Und ob, sind schließlich beide Steinböcke, die können das, klar!?
Nun denn, die Gondel in Sichtweite des Hotels bringt uns bequem nach oben. Wir bewegen uns heute in einer Höhe zwischen 1.840 m und 2.030 m. Das reicht erst mal. Es geht über die Wasserfalleralm, den Rinnersattel zum Jaufenhaus, danach zur Kalcheralm mit Einkehr. Dann werden 3 Gruppen gebildet. Eine mit Ziel zur Rinneralm und per Gondel zurück nach Ratschings, eine von der Rinneralm über die Rodelbahn zu Fuß nach Ratschings, und die 3. Gruppe über einen anspruchsvollen Waldweg zurück nach Ratschings.
Ach, ich hab doch Hin-und Rückfahrt Gondel bezahlt, also fahr ich auch runter. So sind noch andere mit von der Partie, uns geht's gut, lass die andern kraxeln.
Aber: Einige haben nicht so die rechte Lust, bei der von ihnen gewählten Herde zu bleiben. Eine gewisse Eigendynamik macht sich breit. Das kanns aber eigentlich nicht sein. Wir haben leider keine Hütehunde dabei, die ihre Schäfchen zusammen halten.
Nach klärenden Worten am Abend beginnt dann eine entspannte und harmonische Woche.
Wie gewohnt gut gefrühstückt geht's am Dienstag ins Pfitschertal. Wir fahren um 8.30 Uhr mit unserem Bus zum Braunhof.
Helga wandert mit einer Gruppe die anspruchsvolle Route über den Saun zur Prantneralm.
Ach du lieber Gott, das ist kein Wandern, das ist Kraxeln bis zum Umfallen. Hört der Anstieg denn nie auf, wann sind wir denn endlich oben!? Hätt ich das noch mal zu tun...3 Höhenmeter gehen, 5 Minuten schnaufen.
Doch alles wird gut: Auch der oder die Letzte kommt dank Helgas gutem Zureden und Mut machen oben an. Jetzt durchatmen,...... geschafft !
Wieviel Höhenmeter waren das... 800? Kam mir vor wie 2.000! Trotzdem, einfach toll... die Leistung, die Aussicht und ... halt alles.
Günter geht mit seiner Gruppe direkt zur Prantneralm. Wieder alle beisammen, haben viele den ausgezeichneten Graukäs (klassisch, mit Kräutern oder Peperochino) der Altwirtin Erna genossen. Dann geht's gemeinsam zurück am Braunhof, wo uns der Reisebus erwartet zur Heimfahrt. Wir lassen uns in den Bus fallen und zum Hotel kutschieren. Das war anstrengend, heideranei!!
Für Mittwoch ist wandern auf dem Dolomieuweg - nach Dolomieu ist das Kalkgestein der Dolomiten benannt - angesagt, und zwar vom Rosskopf ins Pflerschtal. Die italienische Bezeichnung des Rosskopfes ist "Monte Cavallo" hört sich doch viel schöner an, oder?
Eine Gondel bringt uns von Sterzing auf ca. 2.200 Höhenmeter.
Vom Rosskopf aus geht es über Kastellacke zur Vallmingalm. Hier rasten wir mit Verkostung von frischer Milch, Buttermilch und Butter. Gestärkt geht's weiter zur Ladurnser Hütte.
Was ist das denn .... Regen....und wie! Wir werden alle geduscht, aber das soll doch jetzt gar nicht sein. Ach ja, was solls. Dafür versorgt uns der Hüttenwirt bestens mit Speis und Trank.
Die nassen Sachen können am Ofen getrocknet werden, zumindest die Oberbekleidung.
Als kleines Dankeschön für unser ach so zahlreiches Erscheinen und zum Abwenden einer Erkältung spendiert der Wirt noch einen selbst gebrannten Kräuterschnaps. Das tut gut, nein doppelt gut weil kostenfrei.
Bis auf Helmut nehmen alle den Lift nach Ladurns, und .... wie schön, es regnet nicht mehr.
Was lernen wir daraus: Manchmal sollte man einfach etwas aussitzen, hier war es der Regen.
Kurz nach unserer Ankunft per Gondel im Tal kommt auch Helmut mit großen Schritten daher. Er hatte wohl Angst, dass wir ihm davon kutschieren. Na, jetzt kanns ja los gehen.
Der Donnerstag ist wie immer unser Entspannungstag., jeder kann machen was er will.
Einige haben die Möglichkeit genutzt, mit einem Bergführer zu wandern. Andere genießen Wassertreten im Bach oder erleben den Barfußpfad nach Flading. Ach, man könnte ja auch mal nach Sterzing fahren und ein wenig flanieren.
Für 16.30 Uhr ist eine Weinprobe im Haus Bergblick vorgesehen. Verkostet wurde in einem über 500 Jahre alten denkmalgeschützten Gemäuer, das mühe- und liebevoll in 2 jähriger Arbeit restauriert wurde.
Oskar Saxl, frisch ausgebildeter Sommelier kredenzt tolle Weine mit gutem Speck und Käse und überrascht uns mit gutem Fachwissen zur Weinherstellung.
Abends findet wie jedes Jahr der Seeber-Empfang auf der Terrasse statt. Für die Teilnehmer heißt das Thema der Woche: Sammeln von Steinen und/oder Mineralien. Die Bewertung übernehmen die Hotelies. Wir freuen uns über Wahl der Sieger, so hätten wir auch gewählt.
Für Freitag steht der Dolomiten Höhenweg auf dem Programm. Heute starten wir um 8.00 Uhr. Der Bus bringt uns über Pustertal und Gadertal zum Falzarego-Pass (2.117 m) dann geht's mit der Seilbahn zur Lagazuoi-Hütte (2.752 m).
Oben angekommen, überwältigt uns nicht nur die imposante Bergwelt der Dolomiten, wir werden auch vom erheblichen Restschnee des letzten Winters überrascht.
Nein, da geh ich nicht runter, da kann man gar nicht runter gehen. Aber, wenn der Esel nicht will, muss man ihm gut zureden... Gesagt, getan.
Ich rutsche .... ich sinke ein ... wie soll ich denn hier weiter kommen!? Was solls, runter kommen sie alle. Es ist letztendlich wunderschön. Über Lagazuoi-Alm und Sellares Scharte (2.275 m) erreichen wir tief beeindruckt und unversehrt die Scotoni-Hütte. Auf den letzten Metern regnet es. Na gut, dann verweilen wir eben etwas länger.
Zum Abschied gibt's für alle Teilnehmer noch einen Grappa, der sehr wohlschmeckend ist.
Nach diesem bewegenden Tag genießen wir die Panoramafahrt über das Grödnertal, Klausen und Brixen zurück zum Hotel.
Am Samstag bringt uns der Reisebus nach Sterzing. Wir starten um 9.30 Uhr, jeder hat Zeit zur freien Verfügung bis 13.00 Uhr. Bummeln, Einkaufen, Cappuccino trinken usw.
18 Wanderfreunde tauschen ihre Städter Schuhe in Wanderschuhe und durchqueren von Stange aus die Gilfenklamm, in der sich in diesem Jahr sehr viel Wasser befindet.
Kurz vor Ende der Klamm gibt es noch eine kleine Jause zur Stärkung in Form von Wurst, verschiedenem Käse und gutem, südtiroler Rotwein.
Nach dem wie immer vorzüglichen Abendmenü genießen wir den letzten Abend im Hotel Seeber. Es ist mild, und wir können die Terrasse nutzen. Es ist wunderschön hier.
Sonntag morgen heißt es Abschied nehmen. Vom Hause Seeber mit allen Annehmlichkeiten, von den wunderschönen und anspruchsvollen Wanderungen, von der imposanten Bergwelt ...
Bei strahlendem Sonnenschein und klarer Gebirgsluft startet der Bus Richtung Heimat
Nächstes Jahr kommen wir wieder, versprochen !
Von Dorothee Schwarzer