Vereine für erfolgreiche Netzwerkarbeit ausgezeichnet
Die Freude war groß, als am vergangenen Freitag die Preisverleihung des diesjähri-gen Vereinspreises der Turnverbände Rheinland-Pfalz im Rahmen der Gymmotion-Tour „Human Circus" in Trier stattfand. Für ihre äußerst erfolgreiche Netzwerkarbeit überreichten Petra Regelin (Jury-Vorsitzende und Vizepräsidentin GYMWELT im Rheinhessischen Turnerbund), Michael Desch (Referent im Ministerium des Innern, für Sport und Infrastruktur), Michael Hüttner (Vizepräsident Vereinsentwicklung) und Walter Benz (Präsident des Pfälzer Turnerbundes) den Gewinnervereinen Urkunden und Preise im Gesamtwert von 1.500 Euro.
Zahlreiche rheinland-pfälzische Turnvereine nahmen an dem bereits zum dritten Mal stattfindenden Wettbewerb von Rheinhessischem Turnerbund, Turnverband Mittelrhein und Pfälzer Turnerbund teil. Wurden in den vergangenen Jahren „Seniorenfreundliche Turnvereine in Rheinland-Pfalz“ und „Seniorenfreundliche Sport- Infrastruktur“ ausgezeichnet, lag in diesem Jahr der Schwerpunkt des Wettbewerbs auf einer erfolgreichen Netzwerkarbeit von Vereinen. Mit dem Vereinspreis „Netzwerke im Sport" wollten die Turnverbände Rheinland-Pfalz Vereine dazu ermutigen, Netzwerkarbeit zu einem zentralen Bestandteil ihrer Arbeit werden zu lassen.
Verließ man sich früher auf die Bekanntschaften aus dem Familien- und Freundeskreis, so netzwerkt man heute. Netzwerke sind IN. Sie entstehen immer dann, wenn Menschen oder Organisationen Synergien nutzen wollen. Durch Kooperationen schafft man es viel leichter, etwas auf die Beine zu stellen, das man alleine vielleicht nicht bewerkstelligen könnte. Jeder bringt sich ein, um gemeinsam erfolgreich zu sein.
Genau hier setzt die Ausschreibung zum Zukunftspreis Vereinsentwicklung „Netzwerke im Sport" an. Die rheinland-pfälzischen Turnverbände suchten Vereine, die bereits mit Netzwerken oder Kooperationen arbeiten. Vereine, die erkannt haben, wie wichtig die Mitarbeit in Netzwerken für sie ist. „Die eigenen Vereinsziele lassen sich mit der Unterstützung von Partnern besser erreichen. Durch die Mitarbeit in Netzwerken kann ein Turnverein sein vielseitiges Angebot erfolgreicher präsentieren und sich damit auch neue Zielgruppen erschließen“, erläuterte Petra Regelin (Jury-Vorsitzende und Vizepräsidentin GYMWELT im Rheinhessischen Turnerbund) die Entstehungsgeschichte des diesjährigen Vereinspreis-Themas.
Die Jury, unter Leitung der Jury-Vorsitzenden Petra Regelin bestehend aus Sportminister Roger Lewentz, Gesundheitsminister Alexander Schweitzer, Michael Hüttner (Vizepräsident Vereinsentwicklung im Rheinhessischen Turnerbund), dem Vorsitzenden des Stiftungsrates der Lotto Stiftung Rheinland-Pfalz Magnus Schneider, Dr. Matthias Krell (Geschäftsführer der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz) sowie den drei Präsidenten der Landesturnverbände Detlef Mann, Walter Benz und Michael Mahlert, hatten die schwierige Aufgabe übernommen, aus den eingegangenen Bewerbungen die drei besten Vereinskonzepte herauszufinden.
„Wenn sich ein ganzer Verein auf den Weg macht, mit innovativen Ideen Nachwuchs für ihre Turn-Talentschule im Gerätturnen zu gewinnen, dann ist ein gutes Miteinander unbedingt notwendig“, lobte Walter Benz die Besonderheiten des Gewinnervereines TSG Grünstadt. Auf seinem Weg greift der Verein nicht nur auf eine Vielzahl von Netzwerkpartnern aus anderen Sportbereichen zurück, sondern unterstützt seine Turnerinnen und Turner auch mit fachübergreifenden Angeboten, die sie sowohl im Leistungsturnen als auch in ihrer persönlichen Entwicklung weiterbringen sollen. Mit gezielten Maßnahmen nutzt er seine Netzwerke zudem dazu, sich und seine Arbeit öffentlichkeitswirksam darzustellen und dadurch eine Finanzierung seiner kostenintensiven Trainingsarbeit im Leistungsturnen sicherzustellen. Die TSG Grünstadt hat sich damit in einem schwierigen und nicht gerade populären Arbeitsfeld durch erfolgreiche Netzwerkarbeit sehr gute Rahmenbedingungen erarbeitet. „Die Jury möchte dieses Engagement mit dem ersten Platz und einem Preisgeld in Höhe von 750 Euro würdigen“, hob Walter Benz das besondere Engagement des Vereinspreisgewinners hervor.
Der zweite Platz, welcher mit 500 Euro dotiert ist, ging an den rheinhessischen Verein ALISA Sport Worms. Hier wird soziales Engagement großgeschrieben: ALISA Sport verfügt über eine große Anzahl von Netzwerkpartnern. Bei seiner Netzwerkarbeit steht jedoch nicht der Verein selbst im Mittelpunkt, sondern vielmehr das Wohl seiner Mitglieder. In einem Wohngebiet mit besonderem Entwicklungsbedarf kümmert sich der Verein vor allem darum, Kindern und Jugendlichen eine kostenfreie motorische Grundausbildung und damit Teilhabe am Sport zu ermöglichen. Dabei bietet er neben den eigentlichen Sportangeboten – die auch in anderen Vereinen ausgeübt werden können, sofern er sie nicht selbst anbietet – nicht nur koordinierte Hilfs- und Unterstützungsangebote für sozial bedürftige Familien an, sondern auch ein gesundes Mittagessen für Eltern und Kinder. Laudator Michael Hüttner freute sich sehr darüber, den Vertretern von ALISA Sport zum zweiten Platz gratulieren zu können.
„Die örtliche Turnhalle sollte abgerissen werden. Dieser Verein hat sich daher mit anderen Vereinen in der Gemeinde zusammengeschlossen, um sich für den Erhalt und die Renovierung der alten Turnhalle einzusetzen. Dabei hat er nicht nur die Öffentlichkeitsarbeit sowie die politische Lobby-Arbeit im Netzwerk übernommen, sondern hat sich durch die Gründung eines Fördervereins auch um die Finanzierung der Sanierung und der laufenden Betriebskosten gekümmert, sodass die Halle erhalten und weiter genutzt werden konnte“, beschrieb Michael Desch, die gute und vorbildliche Netzwerkarbeit des TV Jahn-Eitelborn. Zudem unterhält der Verein aus dem nördlichen Rheinland-Pfalz weitere Kooperationen mit Schulen und Vereinen, mit dem Ziel Kosten für Übungsstunden zu reduzieren, Mannschaften erhalten zu können und noch mehr Kinder für Sport zu begeistern. Michael Desch gratulierte dem Verein und überreichte dem Drittplatzierten seine Urkunde und einen Scheck über 250 Euro.