Mackenrodter Rope Skipper starten bei der virtuellen Weltmeisterschaft!
von Rebecca Schwarz
Da aufgrund der Pandemie die geplanten Weltmeisterschaften 2020 in Kanada abgesagt werden mussten, wurden diese mit großer Hoffnung auf 2021 verschoben. Eine Besserung der Pandemie war jedoch auch Ende 2020 nicht in Sicht, sodass der Weltverband auch die für 2021 geplanten Weltmeisterschaften frühzeitig absagte. Um einen Internationalen Wettkampf trotzdem stattfinden zu lassen, rief der Weltverband Rope Skipping IRJU im Januar 2021 eine „Virtuelle Weltmeisterschaft“ für 2021 ins Leben.
Ohne Vorahnung und mit Tatendrang ließen sich die Springer, Trainer und Kampfrichter des TuS Mackenrodt auf dieses Experiment ein.
Das Training der Mackenrodter Springer begann und es wurden fleißig Videos für die Qualifikation der bevorstehenden Virtuellen Weltmeisterschaften bis April 2021 gedreht (wir berichteten).
Aufgrund von starken Leistungen konnten sich die fünf Springerinnen Lisa Herbert, Svenja Doll, Sophia Backhaus, Rebecca Schwarz und Luisa Weisner vom TuS Mackenrodt im Einzel, als auch in einer Teamdisziplin für die virtuellen Wettkämpfe qualifizieren.
Nach den guten Ergebnissen auf Deutschlandebene war zunächst ungewiss, wie diese Zahlen weltweit einzuordnen sind, denn die letzten Weltmeisterschaften in Shanghai lagen auch schon drei Jahre zurück.
Dies bedeutete also für unsere Springer weiter trainieren, versuchen noch besser und schneller zu werden, um anschließend ein möglichst fehlerfreies Video einzuschicken um sich mit der Weltspitze messen zu können. Zusätzlich waren die vom Weltverband gestellten Anforderungen an die Videos zu beachten. Perspektive, Auflösung, Umfeld, Musikqualität, alles musste stimmen, sonst wurde das Video nicht bewertet und der Springer damit disqualifiziert.
Gesagt, getan. Zahlreiche Trainingseinheiten und Videoaufnahmen später, begann ab August 2021 das große Warten auf die Ergebnisse.
Unsere Kampfrichterinnen Stefanie Kuhn und Rebecca Schwarz waren nun gefragt und durften die Videos aus aller Welt werten. So wurde auch schnell klar, dass die Einhaltung der Regeln zur Videoaufnahme von verschiedenen Nationen mal mehr, mal weniger beachtet wurden. Wir machten Ausflüge in diverse Wohnzimmer, Außenanlagen oder Sportstätten. Interessant war natürlich zu sehen, wie die Konkurrenz vor allem in anderen Ländern trainiert.
Die vorherigen Zweifel an der Professionalität der eigenen Videos, stellte sich dadurch schnell als unbegründet heraus.
Anfang Dezember 2021 wurden dann endlich die ersten Ergebnisse des Open Tournaments mit den dazugehörigen Videos veröffentlicht. In der Disziplin „30 Sekunden Speed“ erreichte Sophia Backhaus mit starken 89 Sprüngen in Ihrer Altersklasse 16-18 Jahre den 16. Platz und Luisa Weisner mit 90 Sprüngen den 12. Platz unter den 35 Starterinnen bei den Frauen 19 Jahre.
Svenja Doll nahm im Open Tournament am Wettkampf „3 Minuten Speed“ (13. Platz, 423 Sprünge) und der „Freestyle“ (17. Platz) jeweils in der Altersklasse 16-18 Jahre teil.
Nach den tollen Ergebnissen im Open Tournament fragte natürlich jeder „Wann kommen endlich die restlichen Ergebnisse?!“
Die Ergebnisse der Weltmeisterschaften ließen noch auf sich warten bis Ende Januar 2022 die IRJU ein Erscheinungsdatum mit besonderer Ergebnispräsentation für Anfang Februar ankündigte.
Um dem Gefühl eines realen Wettkampfes möglichst nahe zu kommen, wurden via Livestream von jeder Disziplin die besten sechs Athleten mit deren Videos gleichzeitig abgespielt. Bei der Präsentation konnte man direkt mitfiebern und spekulieren, wer wohl die Medaille holt. In der anschließenden Ergebnisliste der Top-Ten, war das Ergebnis dann ersichtlich.
Daraufhin wurden die vollständigen Ergebnislisten inklusive der Videos zur Verfügung gestellt und auch hier haben die Mackenrodter Springerinnen wieder gute Leistungen erbracht.
Im 30 Sekunden Speed in Altersklasse 16+ gingen Rebecca Schwarz (22. Platz mit 92 Sprüngen) und Svenja Doll (23. Platz mit 91,5 Sprüngen) mit ihren persönlichen Speedrekorden an den Start und erreichten hiermit Platzierungen im guten Mittelfeld unter den 43 Starterinnen. Jetzt konnte man natürlich die Frage stellen, wie Svenja 0,5-Sprünge erzielen konnte. Dies ist möglich durch den Mittelwert der drei Kamprichtern, die bei der Auswertung beteiligt waren.
Lisa Herbert (15. Platz, 443 Sprünge) und Sophia Backhaus (18. Platz, 438 Sprünge) haben beim „3 Minuten Speed“ mal wieder gezeigt, dass sie mit ihren Top-20 Platzierungen unter 42 Starterinnen, zu den besten Deutschen gehören. Denn auch hier wurden sie nur von den Springerinnen anderer Nationen wie China oder Australien übertroffen.
In der Teamdisziplin „4x30 Sekunden Speed“ starteten Lisa Herbert, Svenja Doll, Sophia Backhaus und Rebecca Schwarz gemeinsam für Deutschland. Bei dieser Disziplin springt jeder der Teammitglieder 30 Sekunden Speed nacheinander. Da alle Springerinnen mit sehr guten Ergebnissen überzeugen konnten, standen hier auch am Ende 339 Sprünge auf dem Zähler und damit der 12. Platz in der Altersklasse 16+ unter 23 teilnehmenden Teams zu buche.
Insgesamt sind die Trainerinnen Stefanie Kuhn und Rebecca Schwarz, sowie der Abteilungsleiter Thomas Lucas sehr zufrieden mit den Ergebnissen aller Springerinnen.
Jetzt heißt es fleißig weiter trainieren, denn am 06.03. steht der erste Präsenzwettkampf seit Januar 2020, die Landeseinzelmeisterschaft des Turnverband Mittelrheins in Niederwörresbach, ausgerichtet vom TuS Mackenrodt, an.