TGO-Rope Skipper bei Europameisterschaft erfolgreich - Semih Göktepe erringt Silbermedaille
Vom 25. bis 30. Juli 2022 fanden im slowakischen Bratislava die einwöchigen Europameisterschaften und das Open Tournament im Rope Skipping statt. Neben Belgien stellte der Deutsche Turnerbund mit 128 Athletinnen und Athleten aus 27 Vereinen die größte Delegation der insgesamt 12 teilnehmenden Nationen bei diesem internationalen Sportereignis.Von der Turngemeinde 1878 Oberlahnstein waren Pia Wöhner (24 Jahre) und Semih Göktepe (15 Jahre) nach der Qualifikation bei den Deutschen Meisterschaften am Start. Begleitet wurden die beiden von TGO-Trainerin Sarah Jaeger. Untergebracht waren die beiden Lahnsteiner Rope Skipper samt Trainerin mit der gesamten Deutschen Delegation in einem nahegelegenen Hotel, so dass dort Gelegenheit zum fachlichen Austausch untereinander bestand.
Semih Göktepe ging am Montag, dem 25. Juli im Open Tournament in der Wettkampfklasse männlich 16+ gleich in drei Disziplinen an den Start. Die EM-Teilnahme war für den erst 15-jährigen Rope Skipper sein erster internationaler Wettbewerb vor zahlreichem Publikum. Dementsprechend war der junge Athlet sehr aufgeregt und musste sich auch an die straffe Organisation und Zeittaktung des Wettkampfablaufs gewöhnen. Die erste Disziplin „Single Rope Speed Sprint“ beinhaltete 30 Sekunden Speed-Springen mit möglichst hoher Zahl an Seilsprüngen. Hier lief es leider nicht ganz so gut und Semih konnte nicht seine bisherige Bestleistung aus den Trainingsdurchgängen abrufen. Immer wieder blieb er im Durchgang hängen und verlor dabei wichtige Zeit. Mit „nur“ 67 Sprüngen mit dem rechten Fuß erreichte er Platz 8. „Mit meinem Ergebnis im „Single Rope Speed Sprint“ bin ich nicht zufrieden, da diese Disziplin in den Trainings zuvor einwandfrei funktionierte“, kommentiert der junge Athlet anschließend. Die zweite Disziplin „Single Rope Speed Endurence“ bedeutete 3 Minuten Speed-Springen mit möglichst vielen Sprüngen in diesem Zeitraum. Hier lief es für Semih umso besser, denn er konnte mit 397 Sprüngen sogar seinen persönlichen Rekord knacken und kam auf Rang 5 von 8 Teilnehmern. Die letzte Disziplin war „Single Rope Triple Under“, bei der möglichst viele Dreifachsprünge innerhalb von 30 Sekunden zu schaffen sind. Hierbei setzte sich Semih von seiner Konkurrenz ab und errang mit 89 Zählern hinter seinem Landsmann Felix Rühl die Silbermedaille. Das bedeutete für Semih eine offizielle Ehrung auf dem Siegertreppchen.
Am Dienstagnachmittag nahmen beide TGO‘ler mit der Deutschen Delegation an der Eröffnungszeremonie für die Europameisterschaften teil und liefen mit der Nationalflagge in die Wettkampfstätte ein.Pia Wöhner musste sich zunächst noch gedulden, da die von ihr belegte Disziplin erst für Freitag angesetzt war. Sie ging im Einzel in der Disziplin „Triple Under“ an den Start. Dabei schaffte sie mit 149 Triple nicht nur ihren persönlichen Rekord, sondern auch mit Platz 3 von 18 Teilnehmerinnen die Qualifikation der Top 6 für die Finals am Tag danach. Im Finale konnte Pia leider nicht ihre Leistung abrufen und ersprang sich mit „nur“ 115 Triple den 5. Platz. Darauf angesprochen meinte die junge Athletin: „Ich habe bereits morgens eine Ermüdung in den Beinen gespürt und konnte die Aufregung nicht ganz unterdrücken. Das lange Warten am Wettkampftag bis zum Triple Under Start am frühen Abend war ebenfalls kräftezehrend.“ Dennoch zeigt sie sich mit ihrem Ergebnis sportlich: „Auf meine Leistung möchte ich im nächsten Jahr aufbauen, meine persönliche Bestleistung übertreffen und mich bei den Deutschen Meisterschaften für die Weltmeisterschaften in Colorado Springs qualifizieren.“ Für Semih war mit der EM-Teilnahme bereits ein Traum wahr geworden, aus deren Teilnahme er wichtige Erfahrungen mit nach Hause nimmt. Schon jetzt fiebert er der möglichen Teilnahme an den Weltmeisterschaften im kommenden Jahr entgegen. Bis dahin wird er die gewonnenen Erfahrungen und Anregungen, in Gesprächen und Beobachtung anderer Rope Skipper, in seinem weiteren Training einbeziehen.
Beide TGO-Rope Skipper flogen, gefangen von dem internationalen Flair und den sportlichen Eindrücken, zufrieden nach Hause mit dem Ziel, ihr Training in der heimatlichen Vereinshalle zeitnah aufzunehmen und ihren Trainingsplan für die Weltmeisterschaften im nächsten Jahr in den USA frühzeitig anzupassen. Ob dann ein Medaillenplatz drin ist, bleibt aus heutiger Sicht sportliches Ziel. Beide Rope Skipper wurden zurück in Lahnstein von ihren Sportkolleginnen und -Kollegen freudig begrüßt und beglückwünscht.
Bericht: Dr. Peter Radermacher