Aus Polen erreicht uns ein Bericht über die Indiaca-Weltmeisterschaften. Leider fanden diese ohne mittelrheinische Beteiligung statt, wir finden es dennoch erwähnenswert.
 
4x Gold und 2x Silber - so lautet die Bilanz der deutschen Mannschaften bei der Indiaca-WM in Rozogi in Polen. Gold holten die deutschen Männer, das Mixedteam, die Männer 40+ und die Mixed 40+. Silber ging an die Frauen und die Frauen 40+. Mit diesen Erfolgen liegt Deutschland im Medaillenspiegel vor Estland und Japan auf Platz 1.

Der Finaltag begann mit dem Endspiel der Frauen 40+ gegen Estland. Leider fanden die deutschen Spielerinnen im gesamten Spiel nicht in ihren Rhythmus und waren in den entscheidenden Phasen zu passiv. Während die Estinnen ihr variables Angriffsspiel aufbauten und insgesamt wenig Fehler machten, konnten die deutschen Seniorinnen von Bundestrainerin Christina Pietsch nur reagieren und dem Druck der Baltinnen nichts entgegen setzen. Mit 19:25 und 21:25 verlor man am Ende glatt in zwei Sätzen und freute sich dennoch über die gewonnene Silbermedaille.
Ähnlich verlief auch der erste Satz im Finale der Mixed 40+ gegen Japan. Mit einer zu hohen Fehlerquote spielte man den Asiaten in die Karten, was diese eiskalt zum 25:19 Satzgewinn ausnutzten. Auch im zweiten Satz lagen die Deutschen ständig im Rückstand, konnten den Abstand aber gering halten. Dennoch hatten die Japaner bei 24:23 ihren ersten Matchball. Es folgte die beste Phase des gesamten Spiels, in der beide Mannschaften auf höchstem Niveau spielten und sich fast keine Fehler mehr erlaubten. Deutschland gewann den Satz schließlich mit 40:38 und erzwang so den dritten Durchgang. Dort brachen die Asiaten dann ziemlich schnell ein. Mit 25:19 holte die Mixed 40+ damit die erste Goldmedaille für Deutschland.
Bundestrainer Danny Thiele ist damit der Einzige, der bei allen fünf Weltmeisterschaften Gold geholt hat:  2001 und 2004 als Spieler der Männer, 2008 und 2013 als Trainer der Mixedmannschaft und jetzt mit der Mixed 40+.
Im Anschluss machten es auch die Männer 40+ spannend. Mit 23:25 ging der erste Satz knapp an Japan. Danach stellte Bundestrainer Jochen Köcher das System um und wählte damit die richtige Strategie. Mit 25:21 und 25:20 ließen die Senioren nichts mehr anbrennen und holten den zweiten deutschen Titel. Leider verletzte sich gegen Ende des zweiten Satzes Martin Daubitz schwer und erlitt einen Achillessehnenriss. Nach einer kurzen Untersuchung im Krankenhaus war er aber bei der Siegerehrung wieder bei seinem Team.
Für die deutschen Frauen war der Gegner dagegen an diesem Tag zu stark. Die Estinnen ließen von Beginn an keinen Zweifel aufkommen, dass sie die bessere Mannschaft sind. Trotz verschiedener Wechsel fand das deutsche Team nie ins Spiel. Egal was Bundestrainer Marc-Phillip Gessner auch probierte - die Estinnen hatten stets die bessere Antwort parat. 17:25 und 18:25 hieß es am Ende aus deutscher Sicht, wo man aber dennoch mit dem zweiten Platz zufrieden war.
Im Mixed-Finale traf Deutschland auf das junge Luxemburger Team, das im Halbfinale überraschend Estland ausgeschaltet hatte. Vor allem im ersten Satz spielten die Deutschen wie im Rausch und boten dabei Weltklasse-Indiaca. Sie waren den Luxemburgern in allen Belangen überlegen und gewannen deutlich mit 25:14. Im zweiten Satz wechselte Bundestrainer René Abele dann komplett durch. Leider konnten diese Fünf das Niveau nicht halten und ermöglichten den Luxemburgern nach harten Kampf mit 26:28 einen dritten Satz. Dort ließ das deutsche Team dann aber nichts mehr anbrennen und gewann mit 25:16 das dritte Gold des Tages.
Zum Abschluss kam es dann bei den Männern zum Klassiker Deutschland gegen Estland. Die Esten erwiesen sich dabei als der erwartet schwere Gegner und hielten den ersten Satz mit ihrem starken Angriff lange offen. Aber die Deutschen nutzten jede Chance, aus ihrer starken Abwehr heraus Konterangriffe zu landen und sich langsam aber sicher abzusetzen. Mit 25:17 ging der Satz schließlich an die Jungs von Bundestrainer Hannes Münch. Nach etwas verschlafenem Auftakt kam der deutsche Angriff auch im zweiten Satz ins Rollen. Das 25:18 bescherte Deutschland zugleich zum vierten Mal Gold bei dieser WM.

Die deutschen Teams und IIA-Präsident Karlheinz Bührer (links)

Bericht: Dirk Marquardt, Pressesprecher Indiaca DTB